Seit der IARC-Einstufung 2011 gab es zahlreiche Studien, die dieses mögliche Risiko weiter untersucht haben. Einige bestätigten ein erhöhtes Risiko für bestimmte Tumorarten bei intensiver Nutzung, während andere Studien keine signifikanten Beweise fanden. Die WHO und andere Organisationen betonen weiterhin die Notwendigkeit, Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen, insbesondere bei Kindern, und die Exposition durch Maßnahmen wie Freisprecheinrichtungen oder WLAN-Abschaltungen zu minimieren.
Wir argumentieren, dass die WHO-Studie zur Mobilfunkstrahlung und ihrem potenziellen Krebsrisiko in mehreren Bereichen unzureichend ist und wichtige Aspekte nicht berücksichtigt.
- Unzureichende Langzeitbeobachtung:
Die meisten Studien und die WHO-Analyse decken nur relativ kurze Zeiträume ab und erfassen nicht die Langzeitfolgen der Handynutzung. Mobiltelefone sind erst seit einigen Jahrzehnten weit verbreitet, und die langfristigen gesundheitlichen Auswirkungen könnten erst nach vielen Jahren oder Jahrzehnten sichtbar werden. Daher fehlt eine umfassende Langzeitbeobachtung. - Fehlende Berücksichtigung neuer Technologien:
Die WHO-Studie basiert größtenteils auf älteren Studien, die vor der Einführung von 4G und 5G durchgeführt wurden. Wir sind der Meinung, dass die Auswirkungen neuerer, stärkerer Mobilfunktechnologien auf den Körper noch nicht ausreichend untersucht wurden. Besonders die höhere Datenrate und die erhöhte Strahlendichte von 5G könnten andere Risiken bergen, die in den bisherigen Studien nicht berücksichtigt wurden. - Mangelnde Berücksichtigung von Kumulierungseffekten:
Viele Studien untersuchen nur einzelne Expositionen, berücksichtigen jedoch nicht die kumulative Wirkung über Jahre hinweg. Ein Nutzer, der ein Handy über viele Jahre hinweg regelmäßig nutzt, könnte einer insgesamt höheren Strahlungsmenge ausgesetzt sein, als es in den meisten Studien erfasst wird. Wir fordern, dass dieser kumulierte Effekt besser untersucht wird. - Interessenkonflikte und Finanzierung:
Es gibt Bedenken hinsichtlich möglicher Interessenkonflikte. Studien, die von der Mobilfunkindustrie oder Unternehmen mit finanziellen Interessen an der Branche finanziert werden, sind unserer Meinung nach weniger wahrscheinlich, ein erhöhtes Risiko zu erkennen. Wir fordern mehr Unabhängigkeit und Transparenz in der Forschung, um die Integrität der Ergebnisse zu gewährleisten. - Epidemiologische und biologische Beweise:
Es gibt wissenschaftliche Studien, die mögliche biologische Auswirkungen von Mobilfunkstrahlung auf Zellen und Gewebe dokumentieren. Diese Studien könnten auf Mechanismen hinweisen, die langfristig zu Krebs führen könnten, auch wenn epidemiologische Daten derzeit keine klare Verbindung zeigen. Wir halten es für wichtig, diese biologischen Beweise stärker in die Forschung einzubeziehen. - Unterscheidung zwischen verschiedenen Strahlungsarten:
Die WHO unterscheidet zwischen verschiedenen Arten von Strahlung. Wir sagen, dass nicht nur Mobiltelefonstrahlung, sondern auch andere Quellen der elektromagnetischen Strahlung, wie etwa von Wi-Fi oder Bluetooth, in die Forschung einbezogen werden sollten, um ein vollständiges Bild der Gesundheitsrisiken zu erhalten.
Zusammenfassend fordern wir mehr Forschung und eine differenziertere Betrachtung der verschiedenen Aspekte der Mobilfunkstrahlung. Nur so können langfristige und potenziell verborgene Gesundheitsrisiken richtig identifiziert und bewertet werden.
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